Sonntag, 24. März 2013

Besser spät als nie…


Auch wenn einige von euch, auf Grunde meiner langen schreiberischen Abwesenheit schon das Gegenteil erwartet haben - ich lebe noch.
Zugegebenermaßen liegt mein letzter Blog Eintrag schon etwas zurück, wodurch es viel Neues zu erzählen gibt.


Mein Leben hier in Kampala ist immer noch super. In unserem kleinen aber feinen Reihenhäuschen in Namere, am Stadtrand Kampalas sind Annika und ich richtig heimisch geworden. Die Freizeit vertreibe ich mir mit Tennis, Frisbee und Joggen. Ab und an abendlich Bier und Billard mit Freunden darf natürlich nicht vergessen werden. An den Wochenenden und wenn sich mal wieder ein Feiertag ergibt zieht es mich aus der Stadt hinaus und es werden die unterschiedlichsten Ecken des Landes erkundigt. Die letzten Wochen standen unter anderem Zziwa Falls, Lake Wamala, Lake Nabugabo, Katonga Wildlife Reserve, Murchison Falls Nationalpark und vieles mehr auf dem Programm.
Selbst nach einem halben Jahr bleibt das Leben hier spannend. Man entdeckt täglich Neues, macht ständig neue Erfahrungen und befindet sich immer noch in einem großen Lernprozess. Ebenso sind manche Dinge noch immer unergründlich und man hofft auf Verständnis mit der Zeit.

Die Arbeit bei CREEC macht gerade sehr viel Spaß. Im Solarbereich, in welchem ich hauptsächlich Arbeite haben wir einige spannende Projekte mit sehr interessanten Betätigungsfeldern.
Das Solar Energy Kiosk hat inzwischen Fahrt aufgenommen, arbeitet weitgehend selbstständig und ist finanziell selbsttragend. Als nächsten Schritt haben wir vor einigen Wochen im Solar Energy Kiosk Solar Lampen Feldtests gestartet. Dabei werden die Lampen von Kunden, welche die Solar Lampen mieten, im alltäglichen Gebrauch auf Herz und Nieren.
Als Referenzprojekt zu den Feldtests im Solar Energy Kiosk wurde der erste sogenannte „Solar School Club“ gestartet. Hierzu werden einer Schülergruppe 15 Solar Lampen zur Verfügung gestellt. Die Schüler sind im Gebrauch der Lampen frei um bewusst eigene Ideen zu fördern. So bleibt es den Schülern überlassen ob diese ein kleines Solar Lampen Verleih Geschäft starten, diese selbst nutzen oder andere Ideen umsetzen. CREEC´s Interesse an diesem Projekt ist es Solar Lampen auf einem zweiten Weg unter realen Einsatzbedingungen zu testen und Vergleiche mit dem Solar Energy Kiosk anzustellen.
Das Solar Mini-Grid ist nun seit drei Monaten in Betrieb und es sind inzwischen sechs Kunden angeschlossen. Der Betrieb der Anlage läuft allerdings noch nicht reibungslos und es kommt immer wieder zu unerwarteten Herausforderungen. Auf Grund eines falsch gelieferten Inverters kann bisher nur die Hälfte der installierten Leistung von 1 kWp genutzt werden. Nachdem die Nutzer erkannt hatten, dass einer Steckdose scheinbar unbegrenzt Energie entnommen werden kann, kam es gleich nach wenigen Tagen zu einer Übernutzung des Systems und die Stromversorgung musste zum Schutz der Batterien vorübergehend abgeschaltet werden. Ebenso kommt es immer wieder zu gebrochenen Sicherungen aus unbekannter Ursache. Die aktuell größte Herausforderung ist jedoch finanzieller Natur. Das Projekt in dessen Rahmen das Solar Mini-Grid realisiert wurde, wurde kurzfristig in der Laufzeit von drei auf zwei Jahre gekürzt und ist Ende 2012 ausgelaufen. Dadurch  ergibt sich für das Projekt eine schwierige Situation mit ungewisser Finanzierung. Dies macht allein schon eine Fahrt zum Solar Mini-Grid schwierig da das Geld aus anderen Töpfen entnommen werden muss.
Darüberhinaus arbeiten wir momentan an der Machbarkeitsstudie für eine netzgekoppelte Solaranlage für einen großen Milchverarbeitungsbetrieb. Dazu gehören Leistungsmessungen und Datenerfassung im Unternehmen, Datenanalyse, Kalkulation und Auslegung sowie Bericht erstellen. Letzte Woche startete dazu noch ein größeres Projekt zur Evaluation des Solarmarktes in Uganda. 

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