Route:
Griechenland, Albanien, Montenegro, Kroatien, Slowenien, Italien, Österreich, Deutschland
Griechenland, Albanien, Montenegro, Kroatien, Slowenien, Italien, Österreich, Deutschland
Dauer:
15.06.2014 – 21.07.2014
| Unser Zuhause auf dem Wasser |
Knapp 10.000 km haben wir auf dem afrikanischen und
asiatischen Kontinent zurückgelegt und es wird langsam Zeit wieder Kurs auf
Europa zu nehmen. Am Mittag des ersten Juli besteigen wir in Haifa, Israel ein
Frachtschiff mit dem Ziel Lavrio, nahe Athen in Griechenland.
| Reisefreunde aus Südafrika |
Die Überfahrt
dauert drei Tage, diesmal haben wir sogar den Luxus einer Kabine und werden zur
Abwechslung mit viel zu viel Essen verköstigt. Sogar für nette Gesellschaft ist
auf der Fähre gesorgt. Drei Südafrikaner, welche mit einem 25 Jahre alten 3-er
BMW auf dem Weg nach München sind, begleiten uns nach Griechenland. Sie wollen
ihr geliebtes Auto an dessen Entstehungsort zurückbringen um diesem eine
ehrwürdige Verschrottung zuteil werden lassen. Drei wirklich witzige Genossen
mit einer Vorliebe für kühles Bier und Kartenspiele, welche uns während der
drei Tage sehr gut bespaßten.
| Griechische Ausblicke |
Am Morgen des 4 Juli ist es dann endlich so weit,
europäischer Boden ist in Sicht. Die in den letzten Tagen angestaute Aufregung
wird schier unerträglich und wir können es kaum erwarten an Land zu gehen. Wie
wird es sich nach solch langer Zeit wohl anfühlen über europäischen Boden zu spazieren
oder gar zu fahren?Im Nachhinein können wir sagen „ganz normal halt“. Recht
schnell fängt das Bild der „perfekten Welt Europa´s“, welches wir noch im
Hinterkopf haben an zu bröseln. Vier Stunden wird es uns kosten das Motorrad
aus dem Hafen zu bekommen. In einem mit Aktenstapeln vollgestopften Büro muss
ich zuerst handschriftlich bestätigen, dass ich das Motorrad wieder ausführen
werde. Dann werden die Fahrzeugdaten an unterschiedlichen Arbeitsplätzen in
drei unterschiedliche PC´s eingetippt, meine Akte bekommt mehrere runde Stempel
und schon halte ich ein wunderschönes Dokument in kyrillischer Schrift in der
Hand. Das warten im Büro versüßt uns der Anblick eines Beamten der an seinem
Schreibtisch geschäftig auf einer Schreibmaschine tippt.
Es scheint, dass Griechenland nicht nur geografisch näher an
Afrika als an Deutschland ist.| Besuch beim Orakel von Delphi |
| Auch Europa überrascht mit tollen Landschaften rund um Delphi |
An Städten sattgesehen und mit Vorfreude auf die Berge lassen
wir Athen „links liegen“ und düsen direkt nach Delphi.
Natürlich lassen wir es
uns nicht nehmen das altehrwürdige Orakel von Delphi nach einem Zukunftstipp zu
fragen und ich kann euch sagen, rosige Zeiten stehen uns bevor.
| Begrüßung des Klosterkaters |
Auf dem Weg nach Norden machen wir noch Halt
bei den
beeindruckenden Meteora Klöster,
welche in taktisch kluger Lage erbaut wurden,
bevor es weitergeht nach Albanien.
| Eines der Meteoraklöster-Perfekt auf den Felsen gebaut |
Albanien entpuppt sich als Geheimtipp für uns. Schöne, dünn
besiedelte Landschaften, wenige Touristen und super nette Menschen. Ein Grund
warum mir das Land so super gefällt, kann natürlich auch sein, dass ich hier
die letzte Schotter‑Etappe unserer Reise genießen darf.
| Flickarbeiten am Zylinder |
Genau auf diesem
Abschnitt treffen wir auch zwei Holländer, von denen einer nach einem leichten
Sturz ein Loch im Zylinderkopfdeckel seiner BMW zu beklagen hat. Als erfahrene
Buschmechaniker helfen Sabrina und ich gerne weiter, schnitzen aus einer alten
Konservendose einen Flicken, kleben diesen mit Epoxidharz fest und nach einer
halben Stunde ist die BMW wieder fit.
| Da ist das Wunderwerk: Ein Konservendosenflicken |
Als wir Albanien Richtung Montenegro verlassen wollen, kommt
nochmal etwas Spannung auf. Wir geraten an einen Grenzübergang mit auffallend
schlecht gelaunten Grenzern, denen unser ugandischer Fahrzeugschein nicht gefällt.
Man sieht es als willkommene Abwechslung sich über uns lustig zu machen. Uns
wird recht schnell klar diesen Grenzübergang passieren wir heute nicht mehr.
Als wir dieses Theater jedoch nicht ohne weiteres hinnehmen und etwas Krach
machen, fangen einige der Beamten kleinlaut an zu beteuern „sie hätten doch gar
nichts falsches gemacht“, andere können Ihre Ausweise nicht finden, haben Ihre
Namen vergessen und ein FRONTEX Beamte ist ganz unbemerkt in den Feierabend
entflohen. Wir hatten nun unseren Spaß müssen aber trotzdem umdrehen und nach
einem Plan B suchen.
Zuerst fahren wir Richtung Kosovo, stellen dann jedoch
fast, dass 30 km weiter ein zweiter Grenzübergang nach Montenegro ist.
Am
nächsten Tag fahren wie diesen an und in fünf Minuten ist dieser ohne jegliche
Diskussion passiert. Haha verarscht…
| Blinder Reisebegleiter in Montenegro |
Schon seit unserer Ankunft in Griechenland begleitet uns
auch wieder etwas altbekanntes, jedoch seit zwei Monaten nicht mehr gesehenes,
Regenwolken. Nun dürfen wir endlich mal wieder richtigen Regen erleben. Trotz
mehrerer Pausen gibt es kein entkommen und wir werden bis auf die Knochen
eingenässt. Dem Motorrad schmeckt der Regen noch weniger und es täuscht mal
wieder seine altbekannte Regenkrankheit vor. Beginnt alle paar Kilometer zu
schießen und streiken und verlangt nach einer kurzen Ruhepause und etwas gutem Zureden.
Am nächsten Morgen hat der Regen zwar aufgehört und wir
Reisen weiter nach Kroatien, doch die dicken Regenwolken bleiben unsere
ständigen Begleiter. In Kroatien legen wir noch Zwischenstopps in Dubrovnik und
Split ein, wo man wieder auf Heerscharen von Touristen trifft. Trotz der
Wohnmobilkarawanen zeigt sich auch die kroatische Küstenstraße als sehr schön
mit wundervollen Ausblicken.
Nun auf dem Weg nach Slowenien steht uns unser letzter
richtiger Grenzübertritt bevor, die Einreise in den Schengenraum. Nach unserer
Erfahrung in Montenegro ist uns die Anspannung ins Gesicht geschrieben und wir
hoffen auf etwas Glück. Aber natürlich sind wir gut vorbereitet und haben
recherchiert dass Kroatien und Slowenien 11 gemeinsame Übergänge haben, womit
die Notfallpläne A – K schon fertig geschmiedet sind. Der Beamte an der Grenze schaut
zunächst auch wirklich kritisch, fragt nach unseren Ausweisen, weiß jedoch
sobald er den deutschen Passumband sieht, dass wir anständige Menschen sind und
winkt uns ohne einen einzigen Blick in den Pass zu werfen, durch. Alle Aufregung
war umsonst, wir sind in Slowenien ohne auch nur jegliches Fahrzeugdokument
gezeigt zu haben.
| Unbeschreibliche Tropfsteinformationen, Postojna |
Dort besuchen wir die Höhle von Postojna als größte
Tropfsteinhöhle der Welt.
Es zeigt sich uns eine unglaubliche unterirdische
Welt mit tollen Tropfsteinformationen und wunderschönen Farbenspielen, ein
absolutes Highlight.| Unterschiedlichste Tropfsteine, Postojna |
| Über Jahrtausende gewachsene Tropfsteine, Postojna |
Nun schon mal in dieser Ecke unterwegs, können wir es uns
nicht nehmen lassen für eine Pizza mal kurz in Italien vorbeizuschauen.
Da wir
ja nicht blöd sind, wird Venedig dafür auserkoren, mit dem schönen Nebeneffekt
sich auch noch kurz dieses nette Städtchen anschauen zu können.
| Wasserstraße von Venedig |
| In den Gassen von Venedig |
.
| Die Alpen lassen Fabians Herz höher schlagen |
Von Venedig aus führt uns der Weg über die Alpen nach Innsbruck wo wir ein letzes Mal unser Zelt aufschlagen.
Von hier aus können wir den Hirschbühl nun fast schon sehen, nur noch durchs Allgäu, vorbei am Bodensee, Autobahnabfahrt Rottweil, schauen was sich in Zimmern, Flözlingen, Weiler und Mariazell so getan hat und schon steht er vor uns, der Hirschbühl. In altem Glanz wie eh und je erstrahlt er noch immer mitten im Wald.
Wirklich
ein verrücktes aber sehr schönes Gefühl für Sabrina nun nach 5 Monaten, für
mich nach 22 Monaten wieder zu Hause zu sein!