Nachträglich möchte ich noch euch allen frohe Ostern wünschen. Ich hoffe ihr habt die
Ostertage zusammen mit euren Lieben, der Familie und Freunden genossen.
Da die Mehrzahl der Ugander dem Christentum angehört ist
Ostern auch hier ein bedeutendes Fest. Ebenso wie in Deutschland sind
Karfreitag und Ostermontag Feiertage. In dieser Zeit wird im Kreis der Familie
gefeiert, leckeres Essen aufgetischt und der Kirchenbesuch ist natürlich ein
sehr wichtiges Element. Ebenso reisen einige Ugander in ihre Dörfer und
besuchen Familie und Freunde, was sich an überfüllten Reisebussen bemerkbar
macht.
Auch ich habe die Tage, sozusagen im Kreis meiner kleinen
„Ersatzfamilie“ genossen. Mit Annika, Tilman und Patricia war ich einige Tage
im Südwesten Ugandas unterwegs. Ebenso leistete uns mein Chef und guter Freund
Steffen mit seiner Familie Gesellschaft.
Das Reiseziel hieß Lake Bunyoni – gleich Donnerstagabend
stiegen wir in den Bus, sodass wir Freitagmorgen pünktlich zur Frühstückszeit
ein Katogo („ugandischer Eintopf“ der das typische Frühstück darstellt) in
Kabale beim Lake Bunyoni genießen konnten. Es ist bereits mein zweiter Besuch
des Lake Bunyoni, da ich diesen schon mit Sabrina und Kevin besucht habe. Der
See und die ganze Gegend sind aber auch beim zweiten Besuch nicht weniger
beeindruckend. Der in die Berge eingebettete, mit dutzenden Inseln übersäte See
erlaubt wundervolle Ausblicke.
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| Lake Bunyoni |
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| Weideplatz mit guten Ausichten |
Als weiterer Punkt standen die Virunga Vulkane auf der
Agenda dieser Tage. Die Virunga Vulkane sind eine Vulkangruppe im Grenzgebiet
von Uganda, Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo. Drei dieser Vulkane
stehen auf ugandischem Staatsgebiet nahe der Stadt Kisoro und können in einem Tagesmarsch
erklommen werden. Diese Etappe war jedoch nur etwas für „die Harten“ unter uns.
So sind Tilman und ich Sonntagnachmittag nach Kisoro aufgebrochen, die anderen
wurden nach Kampala zurückgesandt.
Montagmorgen sechs Uhr hieß es Abmarsch, der Muhabura wartet
auf uns. Der Muhabura ist ein 4137m hoher Vulkan der in einem Tagesmarsch, bei
welchem es gilt 1700 Höhenmeter zu überwinden, erklommen werden.
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| Die Bergmannschaft |
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| Tilman und die Virungas |
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| Rast muss sein |
Der
fünfstündige Aufstieg führt uns durch unterschiedlichste Vegetationszonen. Mit
zunehmender Höhe wird die Fauna und Flora immer ungewöhnlicher und
beeindruckender, bis hin man den Eindruck gewinnen könnte sich über
Mondlandschaften zu bewegen. Der Aufstieg lässt sich als anspruchsvolles
Wandern bezeichnen, es ist jedoch keine besondere Bergerfahrung von Nöten. Man
bewegt sich auf kleinsten Trampelpfaden die zumeist sehr steil bergauf führen
und mal mit Felspassagen, mal mit Morast oder mit Leitern gespickt sind. Einer
unserer Mitreisenden muss auf 3700m den Rückweg antreten, unserem Führer zu
Folge ereilt dieses Schicksal rund 40% der „Vulkanbesteigenden“.
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| Geschaft - Der Gipfel |
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| Links = Ruanda - Rechts = Uganda |
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| Prost - Gipfel Warragi |
Ein Uhr mittags heißt es durchatmen – wir haben es geschafft
– wir stehen auf dem 4137m hohen Gipfel des Muhabura, die ganze Anstrengung ist
vergessen. Auf dem Gipfel befindet sich ein kleiner Kratersee, welchen
sich Uganda und Ruanda teilen. Tilman
nutzte diese Gelegenheit zu einem SEHR erfrischenden Bad. Der Gipfel erlaubt
rundum grandiose Aussichten. Die Landschaft rund um, Seen und Bergketten können
weit bis ins Landesinnere Ugandas bestaunt werden. Ebenso können Teile Ruandas
und der Demokratischen Republik Kongo aus der Vogelperspektive betrachtet
werden.
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| Die Erfrischung |
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| Über den Wolken |
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| Willkommen auf dem Mond |
Der vor allem technisch nicht weniger anspruchsvolle Abstieg
nimmt drei Stunden in Anspruch. Glücklicherweise hatten wir den ganzen Tag
trockenes Wetter, erst in der letzten halben Stunde überfällt uns ein starker
Regenschauer. Triefnass und erschöpft, jedoch überglücklich erreichen wir fünf
Uhr abends den Ausgangspunkt der Tour. Wir sind uns einig, es war eine
einzigartige Erfahrung, wir würden den Trip jederzeit wieder machen.
Gleich abends treten wir die achtstündige Rückfahrt nach
Kampala an, um Dienstagmorgen nach einem kurzen Frühstück pünktlich zu Arbeit
zu erscheinen.
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| Talwärts |
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| Kisoro Ahead |
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| Abmarsch |
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| Über Stock und Stein |
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