Route:
Moyale, Yavello, Arba Minch, Nechisar
Nationalpark, Shashemene, Tiya, Melka Awash, Addis Abeba
Dauer:
13.04.2014 – 19.04.2014
Highlight:
Äthiopisches Essen
Sonntagnachmittag reisen wir bei Moyale nach
Äthiopien ein. Da die Beamten noch Ihre Mittagspause genießen, wollen wir
zuerst einmal Bargeld besorgen und Mittagessen. Das ganze dauert etwas länger als
erwartet, da der einzige Bankautomat in der Stadt gerade nicht funktioniert und
alle Tauschbüros geschlossen haben. Somit müssen wir uns des Schwarzmarktes
bedienen. Da wir das Äthiopien Visum bereits haben, funktioniert das Stempeln
des Passes recht problemlos und ist in einer halben Stunde erledigt. Jedoch
dürfen wir uns sehr glücklich schätzen keine Minute später gekommen zu sein,
denn noch während unsere Pässe fertig gemacht wurden, gingen im Büro die
Lichter aus. Der Diesel für den Generator war alle. Wären wir einige Minuten
später gekommen hätte das vielleicht ein Warten auf den nächsten Tanklaster
bedeutet, bis die Herren ihre Computer wieder hätten bedienen können. Für das
Einführen des Motorrades mussten wir bis zum nächsten Morgen warten da das
Zollamt geschlossen war. Hier galt es nun erstmals das Carnet de Passage zu
stempeln. Die Beamten kannten den Ablauf jedoch sehr gut und hatten kaum etwas
zu meckern.
| Stelen von Tyia |
Jetzt heißt es nur noch „kurz“ tanken und
weiter kann’s
gehen. Tankstelle Nummer 1: Kein Benzin. Tankstelle Nummer 2:
Kein Benzin. Das selbe für Nummer 3 und 4. Bei Tankstelle Nummer 5 tummeln sich
dutzende Mopedfahrer, die sich um die letzten Tropfen zu streiten scheinen, ein
gutes Zeichen. Jedoch wird mir dann auch sogleich mitgeteilt, dass heute nicht
zu den vom Tankautomat angezeigten 0,8 € sondern für 25 % mehr verkauft wird.
Der Schwarzmarkt lässt grüßen. Auf unserer weiteren Reise wird dieses Problem
uns ständig begleiten, dass nur jede 5te Tankstelle auch Kraftstoff zu
verkaufen hat. Jedoch zeigen sich die äthiopischen Tankstellenmitarbeiter als
sehr pflichtbewusst. Daran zu sehen, dass jede einzelne Tankstelle geöffnet ist
und mehrere Mitarbeiter anwesend sind, ungeachtet dessen ob Kraftstoff
verfügbar ist oder nicht. Das ganze Land leidet an einer chronischen
Spritknappheit. Einerseits verursacht durch starke staatliche Regulierungen des
Ölmarktes inklusive Preisfestsetzungen, auf der anderen Seite durch zu wenige
staatliche Devisenreserven. So kann es sich Äthiopien nur leisten gerademal so
viel Öl über Djibouti zu importieren, dass das Land geradeso am Laufen gehalten
wird.
Als Andenken hat sich Sabrina einen
verdorbenen Magen aus Kenia mitgebracht, welcher sie noch die nächsten Tage
begleiten wird. Dadurch scheut sie das lokale Essen etwas und ernährt sich
einige Tage nur von Brot und Wasser.
Die nächsten Tage fahren wir meist auf
Teerstraßen Richtung Addis Abeba. Abstecher machen wir zu einem Salz-Kratersee
bei Sodo, den Stelen von Tyia und einer Felsenkirche. Diese sind ganz nett
anzuschauen wenn man eh dran vorbeifährt, jedoch kein Highlight und total
überteuert.
Ein weiterer Abstecher führt uns in den Nechisar Nationalpark,
durch welchen wir mit dem Motorrad fahren.
| Ausblick vom höchsten Berg im Nechisar Nationalpark |
| Viele Geröll- Auf- und Abfahrten |
| überall begrüßen uns die Zebras |
| Die Regenzeit hinterlässt ihre Spuren |
Der Nechisar Nationalpark ist landschaftlich echt schön
aber wir sehen nur wenige Tiere und dabei zumeist Kühe und Zebras. Ebenso war dieser recht
anspruchsvoll zu befahren.
| Da kommt das beste Motorrad nicht mehr durch |
Es galt Schlammpassagen und Geröllpisten zu meistern
bis eine tiefe Flussdurchfahrt uns endgültig stoppte.
Die Hauptstraßen scheinen den Mittelpunkt des
Lebens darzustellen. Diese sind immer und überall voll mit Fußgängern,
Viehherden und Eselkarren.
Dies macht das Fahren recht anstrengend, da man sich
mit Vorliebe die komplette Straße aneignet und dem Verkehr wenig Beachtung schenkt.
Dabei sind Esel noch am Angenehmsten, denn diese bleiben entweder stehen oder
trotten langsam vorwärts.
Das Verhalten der Menschen ähnelt jedoch manchmal
eher dem von Hühnern, rechts- links- rechts- links- Kehrtwende.
| Obligatorische Teepause |
Die Äthiopische Tee-/ Kaffeekultur lernen wir
sehr schnell zu lieben. An jeder Ecke sind Cafes, die mit gemütlichen Bänkchen
im Schatten locken und aus kleinen Tassen für rund 10 Eurocent Tee und Kaffee
verkaufen. So gönnen wir uns bei dem einen oder anderen Stopp einen Kaffe oder
Tee.
| Jegliche Tiere werden auf den Dächern transportiert |
Dank Ostern blüht der Tierhandel entlang der
Hauptstraßen und jeder scheint noch ein Ostermahl ergattern zu wollen.
Busse
voll beladen mit Schafen, Pickups mit Ziegen oder Hühner, die zum Verkauf in
die Straße gestreckt werden, prägen das Straßenbild.
| Aussicht auf dem Weg Richtung Addis Abeba |
Pünktlich zu Ostern erreichen wir Samstagnachmittag
die Hauptstadt Addis Abeba und werden von Freiwilligen meiner Organisation sehr
freundlich in Empfang genommen. Diese werden für die nächste Woche unsere
Gastgeber sein und haben auch schon große Osterpläne für uns geschmiedet.