Montag, 28. April 2014

Süd-Äthiopien




Route:

Moyale, Yavello, Arba Minch, Nechisar Nationalpark, Shashemene, Tiya, Melka Awash, Addis Abeba


Dauer:

13.04.2014 – 19.04.2014


Highlight:

Äthiopisches Essen



Sonntagnachmittag reisen wir bei Moyale nach Äthiopien ein. Da die Beamten noch Ihre Mittagspause genießen, wollen wir zuerst einmal Bargeld besorgen und Mittagessen. Das ganze dauert etwas länger als erwartet, da der einzige Bankautomat in der Stadt gerade nicht funktioniert und alle Tauschbüros geschlossen haben. Somit müssen wir uns des Schwarzmarktes bedienen. Da wir das Äthiopien Visum bereits haben, funktioniert das Stempeln des Passes recht problemlos und ist in einer halben Stunde erledigt. Jedoch dürfen wir uns sehr glücklich schätzen keine Minute später gekommen zu sein, denn noch während unsere Pässe fertig gemacht wurden, gingen im Büro die Lichter aus. Der Diesel für den Generator war alle. Wären wir einige Minuten später gekommen hätte das vielleicht ein Warten auf den nächsten Tanklaster bedeutet, bis die Herren ihre Computer wieder hätten bedienen können. Für das Einführen des Motorrades mussten wir bis zum nächsten Morgen warten da das Zollamt geschlossen war. Hier galt es nun erstmals das Carnet de Passage zu stempeln. Die Beamten kannten den Ablauf jedoch sehr gut und hatten kaum etwas zu meckern.


Stelen von Tyia
Jetzt heißt es nur noch „kurz“ tanken und weiter kann’s 
gehen. Tankstelle Nummer 1: Kein Benzin. Tankstelle Nummer 2: Kein Benzin. Das selbe für Nummer 3 und 4. Bei Tankstelle Nummer 5 tummeln sich dutzende Mopedfahrer, die sich um die letzten Tropfen zu streiten scheinen, ein gutes Zeichen. Jedoch wird mir dann auch sogleich mitgeteilt, dass heute nicht zu den vom Tankautomat angezeigten 0,8 € sondern für 25 % mehr verkauft wird. Der Schwarzmarkt lässt grüßen. Auf unserer weiteren Reise wird dieses Problem uns ständig begleiten, dass nur jede 5te Tankstelle auch Kraftstoff zu verkaufen hat. Jedoch zeigen sich die äthiopischen Tankstellenmitarbeiter als sehr pflichtbewusst. Daran zu sehen, dass jede einzelne Tankstelle geöffnet ist und mehrere Mitarbeiter anwesend sind, ungeachtet dessen ob Kraftstoff verfügbar ist oder nicht. Das ganze Land leidet an einer chronischen Spritknappheit. Einerseits verursacht durch starke staatliche Regulierungen des Ölmarktes inklusive Preisfestsetzungen, auf der anderen Seite durch zu wenige staatliche Devisenreserven. So kann es sich Äthiopien nur leisten gerademal so viel Öl über Djibouti zu importieren, dass das Land geradeso am Laufen gehalten wird.



Als Andenken hat sich Sabrina einen verdorbenen Magen aus Kenia mitgebracht, welcher sie noch die nächsten Tage begleiten wird. Dadurch scheut sie das lokale Essen etwas und ernährt sich einige Tage nur von Brot und Wasser.


Die nächsten Tage fahren wir meist auf Teerstraßen Richtung Addis Abeba. Abstecher machen wir zu einem Salz-Kratersee bei Sodo, den Stelen von Tyia und einer Felsenkirche. Diese sind ganz nett anzuschauen wenn man eh dran vorbeifährt, jedoch kein Highlight und total überteuert. 

Ein weiterer Abstecher führt uns in den Nechisar Nationalpark, durch welchen wir mit dem Motorrad fahren.


Ausblick vom höchsten Berg im Nechisar Nationalpark

Viele Geröll- Auf- und Abfahrten
überall begrüßen uns die Zebras


Die Regenzeit hinterlässt ihre Spuren



Der Nechisar Nationalpark ist landschaftlich echt schön aber wir sehen nur wenige Tiere und dabei zumeist Kühe und Zebras. Ebenso war dieser recht anspruchsvoll zu befahren.

 




Da kommt das beste Motorrad nicht mehr durch





Es galt Schlammpassagen und Geröllpisten zu meistern bis eine tiefe Flussdurchfahrt uns endgültig stoppte.


Die Hauptstraßen scheinen den Mittelpunkt des Lebens darzustellen. Diese sind immer und überall voll mit Fußgängern, Viehherden und Eselkarren. 
Dies macht das Fahren recht anstrengend, da man sich mit Vorliebe die komplette Straße aneignet und dem Verkehr wenig Beachtung schenkt.  
Dabei sind Esel noch am Angenehmsten, denn diese bleiben entweder stehen oder trotten langsam vorwärts. 
Das Verhalten der Menschen ähnelt jedoch manchmal eher dem von  Hühnern, rechts- links- rechts- links- Kehrtwende.




Obligatorische Teepause
Die Äthiopische Tee-/ Kaffeekultur lernen wir sehr schnell zu lieben. An jeder Ecke sind Cafes, die mit gemütlichen Bänkchen im Schatten locken und aus kleinen Tassen für rund 10 Eurocent Tee und Kaffee verkaufen. So gönnen wir uns bei dem einen oder anderen Stopp einen Kaffe oder Tee.


Jegliche Tiere werden auf den Dächern transportiert
Dank Ostern blüht der Tierhandel entlang der Hauptstraßen und jeder scheint noch ein Ostermahl ergattern zu wollen. 
Busse voll beladen mit Schafen, Pickups mit Ziegen oder Hühner, die zum Verkauf in die Straße gestreckt werden, prägen das Straßenbild.


Aussicht auf dem Weg Richtung Addis Abeba


Pünktlich zu Ostern erreichen wir Samstagnachmittag die Hauptstadt Addis Abeba und werden von Freiwilligen meiner Organisation sehr freundlich in Empfang genommen. Diese werden für die nächste Woche unsere Gastgeber sein und haben auch schon große Osterpläne für uns geschmiedet.






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