Route:
Kreuz und quer durch Addis Abeba
Dauer:
19.04.2014 – 29.04.2014
Highlight:
Osterschlachten
Pünktlich zu den Osterfeiertagen erreichen wir
die äthiopische Metropole Addis Abeba. Sehr sehr nett werden wir von anderen
Freiwilligen aufgenommen und dürfen uns auf ein bereits top-organisiertes
Osterfest freuen. Gleich am Ostersonntagmorgen treffen sich alle zu einem
gemeinsamen Frühstücksbrunch mit allem was das Herz begehrt, bevor es an die letzten
Vorbereitungen für das traditionelle Osterschlachten geht.
Bereits ab Sonnenaufgang kann man an jeder
Mauer selbsterklärte Schlachter bei konzentrierter Arbeit beobachten. Sollte
die Kapazität der Mauer ausgehen, sind die jungen Männer flexibel und hängen
ihr Ostermahl auch an Wäscheleinen oder Bäumen zum Ausnehmen auf. | Unser Festessen-lebendig |
| Unser Festessen- nicht mehr lebendig |
Man könnte
wohl ganz Addis mit den Fellen auslegen, welche die nächsten Tage zum Kauf am Straßenrand angeboten werden.
| Alle fleißig am Zubereiten |
| Und ab auf den Grill |
Schätzungsweise 2 Mio. Schafe und Ziegen sollen
zu Ostern herhalten müssen.
Für uns war es sehr interessant beim Schlachten des Schafes dabei sein zu
können, aber keine Angst, alle Details und Bilder möchten wir euch ersparen.
Eine alte Tradition in Äthiopien ist, dass der
Schlachter die rohe Leber als Belohnung sogleich frischer als frisch genießen
darf.
Einheimisch-gebrautes Bier und Honigwein hat
das Festessen noch besser werden lassen und Ostern in Addis perfekt abgerundet.
Addis Abeba ist insoweit vergleichbar mit
Kampala, dass die Stadt immer und überall staugeplagt ist. Jedoch geht es in
Addis um einiges geordneter zu, vielleicht da es anders wie in Kampala keine
Moped-Taxis sondern nur Minibusse als Taxis gibt.
Insgesamt kann man in Addis sehr viel
Fortschritt beobachten, durch die gesamte Stadt ziehen sich Baustellen, um
sowohl große neue Straßen als auch U- und S-Bahnlinien zu bauen. Ebenso wie
viele neue, große und moderne Bauten aus dem Boden gestampft werden.
Auch ein Erlebnis war unser Besuch im Brauhaus
der beliebtesten äthiopischen Brauerei St. George. Neben einer frischgezapften
und preiswerten Halbe (ca.0,30 €) ist es ein MUSS, Rohfleisch zu probieren.
| Ein richtiger Mann braucht ein richtiges Stück Fleisch |
| Beliebtes Rohfleisch |
Die
Äthiopier sind einfach sehr umweltbewusst und sparen somit als schöner
Nebeneffekt einiges an Energie, die ansonsten zum Braten benötigt werden würde.
Auf Empfehlung unserer Freunde kosten wir zwei Gerichte, Gored Gored und Kitfu.
Man könnte es auch als roher Gulasch und rohes Hackfleisch anpreisen. Zunächst
sehr skeptisch, können uns die Gerichte durch sehr leckere Gewürze dann doch
überzeugen und zergehen unerwarteterweise fast auf der Zunge.
| Kaffeepause vom hektischen Großstadtrummel |
Was man bei einem Besuch in Äthiopiens Hauptstadt
außerdem nicht verpassen darf, ist ein Besuch des berühmt-berüchtigten Mercato.
Er gilt als der größte Markt Afrikas und ist dementsprechend hektisch, verwirrend
aufgebaut und teilweise von sowohl Anbietern als auch Kunden überfüllt. Wie
eine eigene kleine Stadt erstreckt er sich über mehrere Hektar und beschäftigt
eine immense Anzahl an Menschen. Sehr interessant ist, dass sowohl Handel
betrieben wird, als auch in vielen Branchen vor Ort produziert wird. Wenn man
weiß wo, kann man einfach alles finden von Schreinereien, Nähern und
Schuhmachern über Gewürzmärkte hin zu
Kleidungs-, Haushalts-, Gemüse,- und Schmuckmärkte.
| Blick über Addis Abeba |
Nach zwei Wochen auf der Straße und 3000
zurückgelegten Kilometern ist Addis Abeba die erste Station an der wir mehr als
einmal nächtigen. Diese Chance nutzen wir um Blessuren an Mensch, Maschine und
Equipment der bisherigen Reise auszumerzen. Zuerst waschen wir die ganze Wäsche
durch und lassen Hosen, Jacken und Tankrucksack von einem Schneider flicken.
Ebenso zerlegen wir das halbe Motorrad, reinigen den Vergaser, tauschen noch
ein paar Teile aus und auch das Schweißgerät kommt in Einsatz.
| Eine der vielen Kirchen in Addis |
Ein Hauptgrund für die Länge diese
Zwischenstopps war die Vorbereitung unserer weiteren Reise. So mussten wir Visa
für den Sudan und Ägypten in Addis Abeba besorgen um problemlos über die
Grenzen zu kommen. Ursprünglich bereitete uns dies etwas Bauchschmerzen, war dann
jedoch komplett problemlos. Ohne jegliche Hürden wurden uns diese sehr professionell innerhalb
weniger Tage ausgestellt. Ebenso mussten wir uns in Addis Abeba mit einer
ganzen Menge US-Dollar für die Zeit im Sudan ausstatten. Dort sollen auf Grund
internationaler Sanktionen keine Bargeldabhebungen möglich sein und somit ist
es das Beste das Bankkonto zu plündern und in US-Dollar mitzuführen.
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