Donnerstag, 29. Mai 2014

BBC über Lalibela

In unserem Post über Äthiopien durftet ihr ein paar Bilder der Felsenkirchen von Lalibela bestaunen. In dem Bericht haben wir jedoch auch die sehr hohen Eintrittspreise kritisch in Frage gestellt.

Vor zwei Tagen bin ich auf einen Artikel der BBC über Lalibela gestoßen, welcher genau unseren Eindrück unterstreicht.

Sonntag, 25. Mai 2014

Sudan



Route:
Gallabat- Gedaref- Karthoum- Shendi- Karima- Dongola- Wadi Halfa (über Lake Nasser nach Aswan in Ägypten)

Dauer:
09. Mai – 20. Mai

Highlight:
Gastfreundlichkeit, Ehrlichkeit und Hilfsbereitschaft der Sudanesen

Nachdem wir uns nach vier tollen ereignisreichen Wochen nur schweren Herzens von Äthiopien trennen konnten, sind wir nun umso gespannter, was das nächste Land auf unserer Route, der Sudan, für uns bereit hält. 

Unendliche Weiten des riesigen Landes
Nicht nur bei den Daheimgebliebenen sondern auch bei uns ist ein Funken Skepsis mit an Board. Denn anstatt der Welt die zahlreichen Vorzüge des drittgrößten afrikanischen Landes zu zeigen, fiel es in den Medien stets durch negative Meldungen auf.


Auf dem ersten Abschnitt auf sudanesischem Boden von Metema nach Gedaref erwartet uns zunächst soweit das Auge reicht trockene und wie uns scheint unfruchtbare Steppen- und Wüstenlandschaft- scheinbar.

Von Einheimischen erfahren wir, dass nach der großen Hitze wie sie momentan herrscht, die unglaublichen Weiten zu fruchtbaren Feldern werden, auf welchen vor allem Erdnüsse, aber auch Baumwolle, Sudangras, Getreide oder ähnliches angebaut wird.

Entlang des Nils
 
Ohne die für uns beeindruckenden Bewässerungssysteme sind die Pflanzen jedoch chancenlos. Wieder einmal entpuppt sich der Nil als unverzichtbare Kostbarkeit.
Gigantische Anbauflächen für Erdnüsse nach der Trockenzeit

 
Viele Trucks mit unglaublicher Länge
Der nächste größere Halt in der sudanesischen Hauptstadt Karthoum verblüfft uns auf ein Neues. Manchmal springt der Gedanke hervor, haben wir es über Nacht nach Europa geschafft? Oder sind wir falsch abgebogen und doch in Dubai gelandet? Einige Stadtgebiete sind wie gestriegelt, sei es hinsichtlich Sauberkeit, Verkehr, Infrastruktur oder auch im Hinblick auf die etlichen Luxushotels.
Blaue Nil Brücke in Karthoum



  
Dennoch sind wir sehr erleichtert, als wir auch unsere geliebten afrikatypischen chaotischen Stadtviertel finden, mit überfüllten und unerschöpflichen Märkten sowie kleinen einheimischen Restaurants und Cafés wo man nie weiß was man serviert bekommt und immer neues zu probieren entdeckt.
   
Grüne Nilebene eingebetet in Wüstenlandschaft


Quasi auf den Spuren des Nils konnten wir nun bereits die Quelle des weißen Nils in Uganda besuchen, die Quelle des blauen Nils in Äthiopien bestaunen und in Karthoum ist der berühmt berüchtigte Zusammenfluss.Natürlich lassen wir uns nicht abschütteln und folgen von nun an dem vereinten längsten Fluss der Erde bis wir ihn ins Mittelmeer entkommen lassen müssen und rechts nach Israel und Jordanien abbiegen.

 
Nach einigen Tagen Karthoum freuen wir uns wieder sehr, den Fahrtwind zu spüren und dem Großstadtrummel Richtung Nordsudan zu entfliehen.
Erster Halt sollen die Naga-Tempel bei Shendi sein. Wieder einmal ist die Fähigkeit mit Händen und Füßen zu kommunizieren gefragt und dies etliche Male. 
Problem dabei: Jeder zeigt/erzählt/malt was anderes und es scheint fast wie wenn die Tempel minütlich wandern und ihren Standort  in der Wüste des Öfteren verändern, sollte man den wilden Zeichnungen im Sand und dem Rumgefuchtel der verschiedenen Dorfbewohner Glauben schenken. 

Naga-Tempel bei Shendi


Nach rund 200 unnötigen Kilometern in 45°C Hitze und anspruchsvollen Tracks durch die dennoch bemerkenswerte Sandwüste, haben wir die Geduldsprobe bestanden und können die sehr gut erhaltenen und beeindruckenden Naga- Tempel bestaunen. Unglaublich, wenn man bedenkt dass sie aus der Zeit vor Christus stammen, sich jedoch nur jedes Schaltjahr ein Tourist an diesen einzigartigen Ort verirrt.  
 


Jahrtausend alte Geschichte















Pause mit Falafel-Snack
Unser Track zu den Tempeln



Wassernachschub aus dem Lederbeutel




Auch der Wasservorrat hatte unter den Strapazen zu leiden und durfte bei hilfsbereiten Wüstenbewohnern mithilfe ihrer Kamele und für uns interessantem Beförderungssystem wieder aufgestockt werden.


Kamele & Esel fördern das Wasser aus dem erstaunlich tiefen Brunnen


Ein weiterer nahezu unbekannter Schatz Sudans sind die Meroe- Pyramiden der Royal City zwischen Shendi und Atbara.
Zwar als Weltkulturerbe deklariert und noch aus der Zeit vor den ägyptischen Pyramiden
stammend, sowie gut restauriert und erhalten, dürft ihr raten wie vielen Interessierten wir begegnet sind - Null.
Meroe-Pyrmiden
Zweite Pyramidengruppe












Teilweise schade, teilweise unbezahlbar, frühmorgens ohne Touristenströme, mutterseelenallein durch 3000 Jahre zurückliegende Geschichte wandern zu können.

Finde den kleinen Fabian
Häuser einzelner (verrückter) Wüstenbewohner
Leider hat man das Glück auch auf Reisen nicht immer für sich gepachtet. Voller Vorfreude machten wir uns auf, um zwei weitere Wüstendurchquerungen von Atbara nach Karima und weiter nach Dongola in Angriff zu nehmen, als plötzlich das Glück abgesprungen ist. 
Mitten im nirgendwo in der Bayuda-Wüste gab das Motorrad keinen Mucks mehr von sich und die Anzeichen auf einen Motorschaden konnten schlichtweg nicht mehr geleugnet werden. 
 

Die „Rettung“ sowie die weiteren Tage mit den unterschiedlichsten Anstrengungen um rechtzeitig mit Visumablauf wieder aus dem Sudan rauszukommen waren sehr turbulent und nervenaufreibend. Positiv gesagt: Ein richtiges Abendteuer, von welchem wir bald mehr berichten.

Als Fazit sind wir uns einig, dass der Sudan eines der gastfreundlichsten Länder mit den bisher nettesten und außerordentlich hilfsbereiten Menschen ist. Niemand übt am Straßenrand Wurftechniken mit Steinen wenn man vorbeikommt, was in den zurückliegenden Ländern schon mal vorkam, sondern man wird überall sehr herzlich willkommen geheißen.

Sonnenuntergänge in der Wüste entschädigen jegliche Hitze
Der Sudan besitzt unglaubliche kulturelle und historische Reichtümer, von welchen nahezu niemand weiß, weshalb man alle Zeit und Ruhe der Welt hat diese zu erkunden.
Dennoch ist es eine große Herausforderung im Sudan zu Reisen, da sowohl die Infrastruktur, die arabische Schrift auf Straßenschildern, bei Hotelnamen, im Restaurant… und keine Englischkenntnisse der Bevölkerung, teilweise sogar alles gekoppelt, einen immer wieder an den Rand der Geduld und Verzweiflung treiben können.

Sonntag, 18. Mai 2014

Geldgeschäfte


In der heutigen Zeit von Kreditkarten und Bankautomaten in jeder Stadt, ist man es gar nicht mehr gewohnt sich um Wechselkurse und Bargeld viel Gedanken machen zu müssen.
Nicht so im Sudan. Auf Grund von internationalen Sanktionen gibt es im Sudan keine Bankautomaten, an denen mit Visa Karte Geld abgehoben werden kann.
Um während unserer Zeit im Sudan weder betteln noch hungern zu müssen, hieß es die Taschen mit Scheinchen zu füllen.
Fast wie Bankräuber sind wir durch Addis Abeba, die Hauptstadt Äthiopiens gezogen und haben einen Bankautomaten nach dem anderen geleert. Da der Wert der von den Automaten ausgespuckten äthiopischen Birr im Ausland eher gegen Null geht und diese eigentlich eh nicht außer Landes gebracht werden dürfen, müssen diese noch in richtiges Geld getauscht werden. Da bietet sich doch der allseits beliebte Dollar an, also los Dollar suchen.
Nichts leichter als das. Einige Wechselstuben und Banken besuchen, Kurse vergleichen, mit Geldbündel wedeln und schon hält man diese wunderschönen Dollar in der Hand. Denkst du …
Bank eins gibt keine Dollar aus, kauft diese nur an. Für Bank zwei und drei dasselbe. Wechselstuben wollen ebenso nur Dollar haben geben jedoch keine her. Wir werden nur immer zur Zentralbank verwiesen. Zum Glück gibt es einen stark ausgeprägten Schwarzmarkt, der in diesem Fall jedoch auch nur nach Dollar hechelt und keine rausrückt.
Also auf zur Zentralbank mit Geldbündel wedeln und Dollar in Empfang nehmen. Denkst du.
Zuerst muss der Frau am Schalter erst einmal erklärt werden wofür die Dollar benötigt werden, was schon für sich eine Herausforderung ist. Ohne eine Miene zu verziehen erklärt sie uns zum Geldwechsel werde unser Flugticket benötigt. Wir beginnen zu argumentieren, erklären und erläutern dass wir auf dem Landweg gekommen sind, wieder gehen werden und nix Flugticket. Sehr schwieriger Fall, Ruhe kehrt ein und ein Vorgesetzter wird zur Hilfe geholt.
Dieser erklärt uns ebenso zum Geldwechsel werde unser Flugticket benötigt. Wir beginnen zu argumentieren, erklären und erläutern dass wir auf dem Landweg gekommen sind, wieder gehen werden und nix Flugticket. Auch er weiß kein Rat, Ruhe kehrt ein und wir werden zum Vorgesetzten vom Vorgesetzten weitergeleitet.
Das ganze Spielchen von vorn. Er versteht nun das Problem mit dem Flugticket und verlangt anstatt Quittungen vom Bankautomat. Leider spucken die äthiopischen Bankautomaten nur selten Quittungen aus, Papier ist wohl teuer. Also kratzen wir Quittungen der letzten Wochen zusammen welche Abhebungen über rund die Hälfte der zu wechselnden Summe zeigen. Nach etwas mehr diskutieren bekommen wir dann das OK für unsere Dollars und es geht zurück zum Schalter. Nur noch ein ellenlanges Formular ausfüllen, eine halbe Stunde warten bis die Dollars ausgezählt, gedruckt oder was auch immer sind und „schon“ halten wir nach einem kompletten Nachmittag die heißbegehrte Ware in der Hand.
Der Hintergrund für den komplizierten Geldwechsel ist, dass der äthiopische Birr nicht frei konvertierbar und der Kurs staatlich festgesetzt ist. Da Äthiopien nur sehr geringe Devisenreserven besitzt ist der Geldverkehr stark reguliert und der Staat hütet Dollar wie seinen Augapfel.

Finanziell voll ausgestattet geht es nun zur sudanesischen Grenze. An der Grenze angekommen tönt es sogleich von allen Seiten Dollar, Dollar, Dollar. Wir sind natürlich nicht blöd und haben im Internet den offiziellen Dollar- sudanesische Pfund Wechselkurs in Erfahrung gebracht, also sind wir voll bereit, um mit diesen dubiosen Gestalten auf Augenhöhe zu verhandeln. Laut Internet soll der Wechselkurs bei 5,6 liegen. Mit trainiertem Verhandlungsgeschick schlagen wir sogar 5,9 raus und freuen uns wie Kinder an Weihnachten über den guten Deal.
In Khartoum wird mehr Bargeld fällig und wir informieren uns bei Einheimischen über den ortsüblichen Wechselkurs. Dieser soll normalerweise zwischen 9,2 und 9,3 liegen.
Wie, was, wo? Ein Missverständnis? War unser Deal doch nicht so gut?
Das müssen wir selber sehen. Wir gehen in eine bekannte Straße mit auffällig vielen herumlungernden jungen Männern, der Schwarzmarkt. Von allen Seiten hört man Dollar, Dollar, Dollar.
Nach etwas verhandeln werden uns 9,1 sudanesische Pfund pro Dollar ausgezahlt. Das ist mehr als 50% über dem offiziellen Wechselkurs! Noch an Ort und Stelle überfällt uns nun Zweifel, ob unser Deal an der Grenze wirklich so gut war?
Ja so zieht man halt manchmal den kürzeren. Leider bringt es auch nichts den verschenkten 30% hinterher zu weinen, muss wohl als Lehrgeld verbucht werden.
Ein Schelm wer bei diesem Dollar-Hunger im Sudan böses denkt. Offensichtlich vertraut einfach niemand der eigenen Währung und möchte sein erspartes in sicheren Dollar unterm Kopfkissen bunkern. 
Ironischerweise erzählte uns an der Grenze noch ein Herr mittleren Alters „der Sudan sei ja schließlich ein muslimisches Land, da werde selbstverständlich mit sudanesischen Pfund und nicht mit Dollar bezahlt“.

Montag, 12. Mai 2014

Nord-Äthiopien



Route:

Addis Abeba, Debre Markos, Dongola, Bahir Dar, Tana See, Debre Tabor, Lalibela, Debre Tabor, Gonder, Metema

Dauer:

29.04.2014 – 09.05.2014

Highlight:

Berge und Schluchten um Lalibela

















Obwohl Addis Abeba deutlich angenehmer war als erwartet, freuen wir uns nach mehr als einer Woche in der Hauptstadt wieder aufs ländliche Äthiopien. 
Auch nach der Osterzeit werden noch sehr viele Tiere herumgefahren
Mit praktisch generalüberholtem Motorrad und Reiseequipment machen wir uns auf in Richtung Norden. Doch wie so oft gestaltet sich der Start schwerer als erwartet, die Stadt will uns nicht entrinnen lassen. Da Straßenschilder ohnehin Mangelware sind und durch die vielen Baustellen noch mehr Umleitungen hinzukommen, müssen wir rund ein Dutzend Mal nach dem Weg fragen. Hinzu kommt, dass es dem Motorrad offensichtlich sehr gut in Addis Abeba gefallen hat und es anfängt sich zu beschweren. 
So sieht eine Schwarzmarkttankstelle aus
Mitten im Stadtverkehr gibt der Motor plötzlich komische Geräusche von sich, ein ruckeln ist zu spüren und schon bald, kein Mucks mehr. Ein paar ungezielte Handgriffe inklusive gutes Zureden und weiter geht es, für einen Kilometer. Das ganze soll vier- bis fünfmal wiederholt werden, bis das Gefährt endlich am Laufen bleibt. Offensichtlich hatte sich beim Vergasereinbau ein Schlauch eingeklemmt, welcher die Benzinzufuhr behinderte. Den genauen Grund jedoch wissen nur die Götter- egal, den nächsten Tausend Kilometer steht nichts mehr im Wege. Auf Grund der ganzen Turbulenzen lassen wir am selben Tag Addis Abeba jedoch nicht viel mehr als 100 km hinter uns.



Auf einem Hochplateau auf rund 3000m sind wir nun unterwegs in Richtung Norden. Nicht nur wir spüren die Höhe, sondern auch dem Motorrad fällt das Atmen merklich schwerer. Durch die Höhenluft bleiben von den 42 ursprünglichen PS wohl nicht viel mehr als die Hälfte übrig und gepaart mit den 350 zu schleppenden Kilos wird die Gangart deutlich gemächlicher. Das Hochland ist wieder eine komplett neue Erfahrung. Es ist recht kühl, die Menschen sind dick in Tücher eingehüllt und die Gegend ist steinig und nur spärlich mit Grün bewachsen. Die gesamte Strecke ist gut geteert und einige Abschnitte zeigen sich als Motorradstrecken erster Klasse mit unzähligen Serpentinen. 

Blaue Nil Brücke
Ein Highlight ist die Blaue Nil Schlucht nahe Dejen. In unzähligen Kehren geht es vom Hochplateau tausend Höhenmeter hinunter durch die Schlucht bis zum Blauen Nil. Oben wehte noch ein kühler Wind, unten erwartet uns dann brütende Hitze. Für eine kleine Pause flüchten wir uns in den Schatten einiger Bäume. 











 
Das nächst größere, von uns angepeilte Ziel, ist Bahir Dar am Tana See. Auf dem Tana See gibt es viele kleine, sehr alte Klöster, welche eine der Touristenattraktionen Äthiopiens sind. Mit einem Boot geht es raus auf den See, um zwei dieser zu besuchen.
Typische Kirche auf den Inseln desTana-Sees
Die Architektur der Kirchen selbst ist nicht so beeindruckend, jedoch die Tatsache dass diese aus dem 14. Jahrhundert stammen, sowie die bunten Gemälde und der geschichtliche Hintergrund.

Wandmalereien

Bahir Dar selbst ist eine gemütliche Provinzstadt, welche durch den See jedoch Moskito verseucht ist. 
Wir kratzen uns heute noch am ganzen Körper.



  






Gegend um Lalibela
Da wir schon auf dem Kirchentrip sind besuchen wir natürlich auch noch die Felsenkirchen von Lalibela rund 300 km westlich von Bahir Dar. Der Weg dorthin allein ist schon beeindruckend. Die größte Strecke führt uns auf gutem Asphalt durch die Berge, wo wir atemberaubende Blicke auf unterschiedlichste Bergformationen und Schluchten erhaschen. 
Wie anspruchsvoll diese Strecke ist, wird uns immer wieder durch die vielen verunglückten Lasterwracks am Straßenrand verdeutlicht. Die Laster kriechen diese Bergstraßen, als Hauptversorgungsrouten, im Schneckentempo entlang und kämpfen ständig mit überhitzenden Bremsen.


König Lalibela ließ im 11. Jahrhundert 11 Felsenkirchen erbauen. Diese sind komplett in den Fels gehauen und von erstaunlicher Größe.
Es ist beeindruckend solch alte, gut erhaltene Kirchengeschichte selbst erleben zu können. Was nur sehr schade ist und den Spaß etwas trübt ist, dass auch die Äthiopisch- Orthodoxe- Kirche den Geruch des Geldes sehr liebt. So werden horrende Eintrittspreise verlangt jedoch wenig rückinvestiert. Es finden sich weder Infotafeln noch Wegzeiger welche für jedes deutsche Heimatmuseum selbstverständlich sind. 


Komplett in Stein gehauene Felsenkirche
Im Inneren der Steinkirchen 

St.George in Aktion
St.George Felsenkirche























Gewöhnungsbedürftiger Malstil



















Ganz außer Acht gelassen, dass UNESCO, EU und weitere Organisationen Millionen für den Erhalt der Felsenkirchen bezahlen. Noch viel fragwürdiger wird das ganze wenn einem erzählt wird, dass das Eintrittsgeld verwendet wird um „das Leben der Priester zu verbessern“ und die Bevölkerung nur wenig davon profitiert. Am Ortsrand von Lalibela sieht man das erste Lager der amerikanischen Entwicklungshilfe USAID, wo Essen ausgegeben wird um die lokale Bevölkerung vor dem Verhungern zu schützen. Diese unbegründet hohen Eintrittspreise zeigen sich jedoch im ganzen Land und halten uns dann auch davon ab eine weitere Kirche in der Umgebung zu besuchen, wobei sich für uns dann auch die Frage aufdrängt, sollten Gotteshäuser nicht für jeden Gläubigen frei zugänglich sein?


Bewirtschaftete Hänge

Am Straßenrand teilweise richtige Volkswanderungen, immer mit Sonnenschirm
Kaffeepause
Nach dem Besuch Lalibelas ging unsere Fahrt wieder zurück durch die beeindruckende Berglandschaft und weiter Richtung Nordwesten, wo wir in Gonder die letzten Tage Äthiopien genossen. Hier haben wir uns auf die Spuren alter Dynastien begeben und Burgen, ein Bad und eine Kirche bestaunt. Ebenso galt es noch ein letztes mal das würzige Äthiopische Essen mit dem typischen Injera Brot, einer Art saurer Pfannenkuchen, zu genießen. 


Im Sudan soll es dann endlich wieder geschmacklose Bohnen geben, welche mir in Uganda so ans Herz gewachsen sind. Ebenso durfte bei unserer Schlemmertour natürlich ein frischgezapftes Bier nicht fehlen, auf welches wir im muslimischen Sudan dann auch verzichten werden müssen.


Donnerstag hieß es dann nach 25 Tagen „Tschüss Äthiopien“ zu sagen. Von Gonder ging es auf guter Straße nach Metema zur Grenze. Noch kurz Geldwechseln und in unterschiedlichen Büros ein paar Stempel abholen und „Juhu wir sind im Sudan“. Ein gutes Gefühl die nächste Etappe unserer Reise kann beginnen.